GRAN CANARIA
Eine Insel zum Verlieben
Urlaub vor der Küste Afrikas
Die Surfgebiete rund um Gran Canaria sind sehr vielfältig und zählen gerade während der Wintermonate durch das warme Wasser, den fantastischen Außentemperaturen und der hohen Wellenqualität zu den beliebtesten Surfrevieren Europas. Auf Gran Canaria hat jede Region ihr Besonderheiten. Ob für Wellenreiter oder Windsurfer. In diesem Artikel werden wir die beliebtesten Strände im Norden, Süden, Westen und Osten vorstellen. Surfer und solche die es werden wollen, finden auf Gran Canaria hervorragende Surfspots vor. Surfspots - das sind Strände, ob an Binnengewässern oder am Meer, verbunden mit ihren Gegebenheiten. Diese sind abhängig von den Windverhältnissen (Stärke und Häufigkeit), dem Wellencharakter, der Temperatur und natürlich von der Infrastruktur. Gibt es Restaurants, einen Surfshop, zum Verleih von Surfmaterial, etc.?
Der Norden stellt das Kontrastprogramm zum Süden dar. Nicht nur was die Himmelsrichtung betrifft. Auf Gran Canaria ist es wirklich so. Im Süden regiert der Massentourismus, mit vielen Sonnenstunden, flacherem Wasser, ruhigeren Wellen. Gemach geht es dort zu. Am Strand zu liegen und in der Sonne zu brutzeln ist für viele die einzige Freizeitbeschäftigung, Tag ein, Tag aus. Ganz anders der Norden. Knackig geht es dort zur Sache. Das Klima ist rauer, die Wellen höher, kräftiger, gewaltig. Hier zerschellen die Wellen an den Klippen, richtig etwas für kernige Typen und trainierte Mädels. Der Norden Gran Canarias definiert sich aus den drei Surfgebieten San Felipe, Galdar und San Nicolas.
In San Felipe findet ihr einen relativ langen Küstenabschnitt vor, ihr könnt wählen und werdet in den Orten El Altillo, El Circo, El Puertillo, Quintanilla, Playa de los Vagabundos, Pico de el Alto und Pico del Paso alles finden was ihr sucht, von Beach Break bis Reef Break. Wellen werden danach beurteilt, wie und wo sie brechen. Bricht eine Welle auf einer Sandbank, so ist es ein "Beach Break". Bricht eine Welle an einem Riff, Lavagestein oder Korallen, so ist es ein "Reef Break". Wenn eine Welle jedoch in eine Bucht hinein bricht, so ist es ein "Point Break" und bei einem "River Mouth Break" geht die Welle an einer Flussmündung auf. Nun aber wieder zurück zum Urlaubsort San Felipe. Sehr gepflegt geht es hier leider nicht zu, auf der "Surfstrasse des Nordens". Allerlei Unrat und Gerümpel werden euch begegnen, auf dem Marsch von Surfspot zu Surfspot - vorbei an Bananenplantagen und unzähligen kleinen Echsen am Straßenrand. Die Wege kann man aber gut zu Fuß bewältigen. Vom Flughafen Las Palmas aus könnt ihr mit dem Bus bequem und schnell, in rund 20 Minuten San Felipe erreichen. Das Ticket kostet etwa 2 Euro.
Weiter westlich, immer dem Küstenstreifen an der Autobahn "GC 2" entlang, kommen wir nach Galdar. Zu Galdar gehören die Surfspots El Frontòn, Playa de Agujero, Playa Boca Barranca, Pico de la Guancia und Caleta de Arriba. Galdar, als 2. größte Stadt der Insel bietet natürlich für jeden Schwierigkeitsgrad die richtigen Surfverhältnisse. Auch Einsteiger haben hier gute Möglichkeiten das Surfen zu erlernen. Playa Boca Barranca ist ideal für Newbies, anspruchsvoller geht es dann in Caleta de Arriba und Playa de Agujero zu. Die richtigen Cracks sollten den Spot Pico de la Guancha aufsuchen. Aber Galdar hat nicht nur fantastische Wellen zu bieten sondern auch einiges an Kultur. Hier kann man noch auf den Spuren der alten Guanchen wandeln. Es gibt Höhlenmalereien zu sehen, eine alte Siedlung zu bestaunen und zur weiteren Freizeitgestaltung einen Erlebnispark mit üppiger Flora und Fauna.
Wir machen uns wieder auf den Weg, weiter nach Westen, erneut auf der Route GC 2. San Nicolas ist das erklärte Ziel und das verspricht einiges. Hier begegnen sich Surfer und Taucher, denn San Nicolas wird als Geheimtipp in der Tauchwelt gehandelt. Was dem Taucher der Fisch ist dem Surfer die Welle. Platz ist für alle da, der Küstenabschnitt ist fast 700 Meter lang. Allerdings liegen große Steine am Strand herum, was auf die Beschaffenheit des Grundes im Wasser schließen lässt. Dort geht es steinig zu, somit ist Vorsicht geboten vor Verletzungen. Wildcampen ist hier noch möglich, am Rande eines schönen Pinienwaldes. Es ist ein idyllischer Ort, Barbecue wird erlaubt und zu dem Zwecke wurden auch fest installierte Grillmöglichkeiten geschaffen. Zelt und Bratwurst also nicht vergessen!
Nun verlassen wir den Westen und reisen weiter in Richtung Süden. Der Süden ist gerade für Surfanfänger ein idealer Ort um den Sport zu erlernen. Aber auch für Fortgeschrittene und Profis gibt es durchaus interessante Herausforderungen, wie beispielsweise in Arguinegiun. Da gibt es die berühmte Welle mit dem Namen "die Mysteriöse". Sie klappt im November und Dezember am besten, kommt und geht, ohne Vorwarnung, unberechenbar baut sie sich auf und verschwindet dann wieder. Die Wellen im Süden sind bekannt dafür, nicht so beständig zu sein wie im Norden der Insel. Eine weitere interessante findet ihr in Playa del Tauro, direkt zwischen den Stränden Anfidelmar und Amadores, wo Massentourismus boomt und die Strände künstlich angelegt sind. Klasse Tubes kann man in Tauro erleben, hier ist noch ein kleiner ursprünglicher Strandabschnitt erhalten geblieben, und dort ereignet sich die tolle Welle. Aber man muss sich in Geduld üben, wie oben angesprochen, die Wellen im Süden sind unbeständiger.
Die Ostküste, von Las Palmas bis Arinaga, rund um Telde, kommt in der Liste der beliebtesten und bevorzugten Surfspots gleich nach dem Norden. Lohnenswerte Surfspots sind in dieser Region Playa del Hombre, Playa la Garita, Playa del Malpaso, Playa de Vargas, Aringa und der als Geheimtipp gehandelte Ort Castillo Romeral. Die Fahrt von Las Palmas aus in die Region um Telde benötigt nicht länger als 20 Minuten. Für 2 Euro ist man mit dem Bus bequem und schnell am Ziel. Favorisierter Surfspot der Ostküste und somit unschlagbar ist allerdings die Playa del Hombre. Feiner, dunkler Sand in einer versteckten Bucht lassen jedes Beach-Break Herz höher schlagen. Am Wochenende ist der Strand hoch frequentiert, unter der Woche ist es fast menschenleer. Surfshops oder Lokalitäten sind jedoch Mangelware, dafür muss man einen Fußmarsch in Kauf nehmen, von etwa 15 Minuten, um in den nächsten Ort zu gelangen, nach La Garita. Dort gibt es dann alles: Fisch-Restaurants, kann Surfwax nachkaufen, sich mit Lebensmitteln eindecken und in hübschen Cafès einfach mal die Seele baumeln lassen. An der Playa la Garita sind die Bodyboarder in der Überzahl, weil die Wellen hier flach sind, erst kurz vor dem Strand brechen und dazu noch sehr steil. Die Busfahrt hierher kostet von Las Palmas aus rund 4 Euro. Abfahrt ist die Busstation "Santa Catalina". Hier angekommen, ist es ein leichtes die anderen Surfspots aufzusuchen. Playa del Hombre, Playa de San Borodon und Playa del Malpaso erreicht man bequem nach 10 Minuten zu Fuß. Am Playa del Malpaso ragen Steilklippen in die Höhe. Imposante 30 Meter hoch. Die Wellen sind hier steil, deshalb ist es ein El Dorado für Bodyboarder. Ein wenig unsauber ist diese Gegend, Müll liegt herum und ein alter halb verrotteter Hafen ist zugegen. Etwas weiter nördlich, unweit des Flughafens Las Palmas de Gran Canaria sind nicht die Wellenreiter die Stars der Surfspots, sondern die Windsurfer. Hier, am Playa de Vargas sowie in Pozo Izquierdo finden Windsurfer die besten Bedingungen ganz Europas vor. Hier weht einem immer eine steife Brise um die Nase. Der Weg ab Las Palmas nach Playa de Vargas ist nicht schwer zu finden. Nehmen Sie entweder den Autobus, entlang der Küstenstraße GC-1 in Richtung Süden, nicht weit, bis die Landstraße GC-500 erreicht ist. Folgen sie ihr und achten Sie auf die Beschilderung. Aufgezeichnete "Surfer" kennzeichnen den Weg. Einen weiteren beliebten Surfspot für Wellenreiter, die sich auch mit kleineren Wellen zufrieden geben, und Bodyboarder finden wir in Arinaga. Direkt vor hübschen kleinen Fischrestaurants gibt es schöne Wellen. Die Dorfjugend ist hier stark vertreten. Der Strand von Arinaga hat eine flache und steinige Küste, auch zum Schnorcheln ein ideales Revier. In Arinaga ist schon ordentlich was los, es ist kein Provinznest. Da findet der Surfer alles was er so braucht. Und nun kommen wir zum vorhin angesprochenen Geheimtipp an der Ostküste - Castillo Romeral. Ein Paradies, aus Palmen, ganz naturbelassen und traumhaft schön. Obwohl die Touristenzentren Playa Ingles und San Agustin nicht weit entfernt sind, fühlt man sich wie auf einer einsamen Insel, fernab vom Trubel. Traumwellen in einer idyllischen Ruhe kann man hier genießen, nur ein paar Ziegen meckern im Hintergrund, von der angrenzenden Farm. Sie werden einer der wenigen Touristen hier sein, an einem Ort, wo fast ausschließlich die Dorfjugend mit den Brettern über die Wellen gleitet.